Waldeisenbahn Muskau - Romantisch, nostalgisch vom Fürst-Pückler- zum Rhododendronpark Kromlau

Nachdem wir im Sommer 2015 schon die Zittauer Schmalspurbahn mit Begeisterung getestet hatten, besuchten wir wenige Tage später auch die Waldeisenbahn in Bad Muskau. Mit ihr konnten wir traditionsreich von Park zu Park fahren und die kleine Schmalspurbahn hautnah erleben.

Auf 600 mm durch den Muskauer Faltenbogen

1895 als Industriebahn eingerichtet, bringt die kleine Bahn ihre Passagiere heute zuverlässig von Bad Muskau über Weißwasser nach Kromlau und zurück. Die 600-mm-Schmalspurbahn passiert dabei die wunderbare Landschaft des Muskauer Faltenbogens. Teilweise kam ich mir vor wie in den Everglades in Florida / USA. Denn an den Seen (ehemalige Tongruben) waren viele Bäume abgestorben und standen als Stümpfe im Wasser. So ein bisschen hatte das etwas vom amerikanischen Nationalpark. Nur dass dort keine als Denkmal erhaltene Dampf- und Diesellokomotiven durch die Gegend fahren.

Fahrplan variiert nach Saison – Planen Sie mindestens einen Tagesausflug ein

Die Waldeisenbahn Muskau finden Sie im Freistaat Sachsen. Ihre Saison ist von April bis Oktober. Dann fährt sie an ausgewählten Tagen auf der Strecke bis zu zwei Mal täglich. Genauere Informationen zum Fahrplan und den Fahrpreisen finden Sie aktuell auf der Webseite der Waldeisenbahn. Dort werden auch spezielle Aktionen angekündigt, wie die romantischen Fahrten zur Adventszeit. Planen Sie auf alle Fälle ausreichend Zeit für den Besuch ein, denn die beiden Naturparks am Anfang und Ende der Strecke laden zu tollen Wanderungen bzw. Spaziergängen ein.

Geschichte einer nostalgischen Museumsbahn – Von der Industriebahn zur Touristenattraktion

Zur Erschließung der Wälder und Rohstoffvorkommen in der Umgebung wurde die Bahn 1895 ursprünglich geplant. Zudem schloss sie die entstandenen Industriebetriebe (Braunkohle, Ziegeleien, Sägewerke, Papierfabriken und Glashütten) an das Bahnnetz an. Zu ihrer Hochzeit zählte die Gesellschaft elf Loks und 550 Wagen. Einige sind noch erhalten und fahren heute teilweise auf anderen Museumsbahnen. In den 1970er Jahren wurde die Wirtschaftlichkeit auf den Prüfstand gestellt und führte schließlich zur Stilllegung großer Streckenteile. Nur zwischen der Tongrube und der Ziegelei Weißwasser blieb ein Reststück in Betrieb. Nach Schließung der Ziegelei 1990 übernahm der Verein Waldeisenbahn Muskau e.V. die Strecke. Nach und nach wurde sie als Touristenattraktion ausgebaut. Mit ihrem aktuellen Streckennetz gilt sie als größte 600-mm-Spur in Deutschland. Weitere Gleisstücke sollen restauriert und wieder in den Fahrplan mit aufgenommen werden.

Kleine Bahn ganz groß – Zugfahren hautnah erleben

Wir hatten das Vergnügen, mit der kleinen Diesellok fahren zu dürfen. Sie war wirklich zum Knutschen, es passte geradeso der Lokführer auf den Fahrzeugstand. Dieser musste auch weitere Arbeiten übernehmen, wie Gleise stellen und Rangieren. Sein Schaffner stand ihm hilfreich zur Seite, hatte aber auch genug zu tun, wenn er die Bahnübergänge manuell steuerte. Wie ein Artist hangelte er sich während der Fahrt von Wagen zu Wagen, um die Fahrkarten zu kontrollieren. Und wenn ein Bahnübergang passiert war, sprang er bei langsamer Fahrt wieder auf den Zug auf. Ein wirklich schönes Erlebnis!

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