Mein Tag im Paradies: Kommen Sie mit mir nach Sinsheim in die Thermen & Badewelt

Bis vor einigen Wochen wusste ich noch gar nicht, dass es in Sinsheim die Thermen & Badewelt gibt. Doch aufgrund der freundlichen Einladung durch dieses kleine Paradies kam ich nun in den Genuss, es für meine treuen Leser testen zu dürfen.

Thermen und Badewelten sind Entspannung pur – Testkriterien sind entscheidend

Eines muss ich vorab sagen: Ich bin ein großer Fan von Thermen und Badewelten. Seit meiner Kindheit ist Wasser mein Wohlfühlelement, allerdings habe ich es als Leistungsschwimmerin immer als „Arbeitsgerät“ gesehen. Erst seit ein paar Jahren kann ich die entspannende und heilende Wirkung des nassen Elements für mich entdecken und genießen. Da ich aber seither viele Thermen und Badewelten von innen gesehen habe, liegt mein Anspruch doch recht hoch. Ich erwarte Sauberkeit, Abwechslung, Ruhe und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.  Immerhin zahlt man heutzutage zwischen acht und 40 Euro Eintritt für einen erholsamen Tag in den warmen Fluten.

Anfahrt und Parken – An (fast) alle Verkehrsteilnehmer wurde gedacht

Mein Tag in Sinsheim begann mit der Anfahrt über die A6 bis zur Ausfahrt „Sinsheim-Süd“. Einigen Lesern mag diese Autobahnausfahrt auch wegen der Raststätte Kraichgau und der Rhein-Neckar-Arena bekannt sein. Verlässt man dort die Autobahn, weisen sofort Schilder den Weg zur Badewelt. Diese befindet sich direkt hinter der Rhein-Neckar-Arena und teilt sich die Parkplätze mit dem Stadion. Daher sind auch ausreichend, kostenlose Parkmöglichkeiten vorhanden. Nur Schatten gibt es dort gar nicht, an heißen Tagen kocht das Auto also nach dem Besuch.

Gleiches gilt natürlich für Wohnmobile. Im Moment gibt es auch noch keine expliziten Stellplätze für Reisemobile. Diese können auf P11 parken. Reguläre Stellplätze gibt es nur am Auto & Technik Museum Sinsheim (ca. zwei Fahrminuten) oder am Helmut-Gmelin-Stadion (ca. vier Fahrminuten).

Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wäre aber auch kein Problem. Die Buslinie 771 hält direkt vor Ort. Die S-Bahn zur Messe ist ca. zwei Kilometer entfernt.

Und wer fortschrittlich und umweltfreundlich mit dem E-Auto reist, kann seinen fahrbaren Untersatz gleich neben den Behindertenparkplätzen am Eingang aufladen. Ein 1,5 h Aufenthalt beinhaltet zwei kWh kostenlosen Strom, drei Stunden vier kWh und ein Tagesaufenthalt sechs kWh. Benötigen Sie mehr Energie, können Sie diese für 0,50 EUR pro zwei kWh nachtanken.

Eintritt und Öffnungszeiten

Ich war gegen 10.30 Uhr an der Kasse der Thermen & Badewelt Sinsheim. Es gab fast keine Wartezeit. Unter der Woche, mein Besuch fand an einem Mittwoch statt, ist ab zehn Uhr geöffnet. Samstags, sonn- und feiertags können Sie sogar schon ab neun Uhr Ihren Mini-Urlaub starten. Montag bis Donnerstag sowie Sonn- und Feiertag haben Sie abends dann bis 22 Uhr Zeit, Freitag bis 23 Uhr und Samstag sogar bis 24 Uhr. Das angegliederte „normale“ Schwimmbad öffnet seine Pforten sogar von neun bis 21 Uhr. Nur montags ist bereits um 17 Uhr Schluss. Und am ersten und dritten Freitag im Monat ist noch zu beachten, dass es ein textilfreies Erlebnis-Event gibt. An diesen beiden Tagen ist das Palmenparadies ab 18 Uhr textilfrei zu benutzen. Ab 18.30 Uhr wird dann auch der Tarif für die Vitaltherme & Sauna aufgebucht. Zu Ferienzeiten, an Brücken- oder Feiertagen können die Öffnungszeiten auch mal abweichen. Erkundigen Sie sich hierfür am besten direkt auf der Webseite badewelt-sinsheim.de.

Ich hatte ja nun das Vergnügen einer Einladung und musste so nur meinen Besuch im Restaurant zum Mittagessen bezahlen. Normalerweise wären für meinen ganztägigen Besuch mindestens 26 EUR fällig gewesen. Ich muss aber sagen, dass die anderen Tarife zu knapp bemessen sind, um alles in Ruhe entdecken zu können. Es gibt nämlich folgende Möglichkeiten:

Palmenparadies (inkl. Schwimmbad) – MO-FR: 1,5 h 14,00 EUR, 3 h 17,00 EUR, Tageskarte 26,00 EUR, 3 h vor 13 Uhr 15,00 EUR, 3 h nach 18 Uhr 15,00 EUR, Familiensamstag 50,00 EUR (3 h zwischen 9 und 18 Uhr, zwei Erwachsene mit eigenen Kindern 5-15 Jahre), Kinder bis vier Jahre sind frei, SA/SO/BaWü-Feiertage drei Euro Aufschlag, je 30 Min. Verlängerung ein Euro Aufschlag.

Vitaltherme (inkl. Palmenparadies & Schwimmbad, textilfrei, nur mit Sauna) – MO-FR: 1,5 h 16,00 EUR, 3 h 19,00 EUR, Tageskarte 28,00 EUR, 3 h vor 13 Uhr 17,00 EUR, 3 h nach 18 Uhr 17,00 EUR, SA/SO/BaWü-Feiertage drei Euro Aufschlag, je 30 Min. Verlängerung ein Euro Aufschlag.

Sauna (textilfrei, nur mit Vitaltherme) – jeweils plus 5,00 EUR.

Schwimmbad – MO-FR: 3 h 3,00 EUR, ermäßigter Eintritt für Kinder und Jugendliche/Studenten/BFD-/FSJ-Leistende/Schwerbehinderte ab 70%/Schüler über 18 Jahre/Rentner & Pensionäre 2,00 EUR, je 30 Min. Verlängerung 0,50 Euro Aufschlag.

Ich fand die Preispolitik etwas verwirrend und brauchte eine Weile, bis ich die Einteilungen verstand. Zumal es mit der „ThermenCard“ dann noch verschiedene Rabattstaffelungen von fünf bis 15 Prozent gab und Geburtstagskinder eine "Aufmerksamkeit" bekamen.

Vielfältiges Angebot für jeden Geschmack

Mein Aufenthalt erstreckte sich letztlich von 10.30 Uhr bis 17 Uhr. In dieser Zeit hatte ich gerade mal das Palmenparadies erkundet und dort alle angebotenen Becken, Infrarotkabine und Dampfbad je zwei Mal besucht. Dabei hatte ich aber noch nicht alle Düsen und Massageliegen ausprobiert. Zwischendurch erholte ich mich auf den zahlreich vorhandenen Liegen oder auf den Infrarotwärmeliegen. Ein bisschen Durchatmen muss schon sein, denn der Körper gerät kräftig in Wallungen. Dazu tragen die verschiedenen Wassertemperaturen zwischen 34 und 36 Grad sowie die unterschiedlichen Mineralien in den Gesundheitsbecken bei. Calcium/Lithium, Sole oder Selen weisen diverse Eigenschaften auf, die man vor Betreten des jeweiligen Beckens auf alle Fälle durchlesen sollte.

Natürlich wollte ich auch die Vitaltherme anschauen, um sie hier näher beschreiben zu können. Doch als ich sie betrat, bekam ich von einem älteren Herren gleich einen sexistischen Spruch reingedrückt, der mir den weiteren Aufenthalt im textilfreien Bereich gründlich vermieste. Aber dazu kann das Bad nichts.

Mittagessen mit Seeblick

Zwischendurch rief natürlich der Hunger, den ich während einer gemütlichen Mittagspause auf der Terrasse am See mit einem guten Mahl stillte. Es gab Wrap gefüllt mit Gemüse und Couscous an Chili-Joghurt-Dip mit Salat und eine Spezi für 8,80 EUR. Das fand ich eigentlich recht fair. Eine Portion Pommes Frites für 3,50 EUR empfand ich allerdings schon wieder als überteuert. Ansonsten erstreckte sich das Angebot von Pasta über Pizza und Currywurst bis hin zum Wurstsalat. Die Speisen sahen alle lecker aus und wurden frisch zubereitet. Ein „Wecker“, den man nach der Bestellung bekam, signalisierte mir, dass ich meinen Wrap abholen konnte. Ok, das kann auch an dem Wochentag und dem entsprechend geringen Andrang liegen. Zu Stoßzeiten an Wochenenden sieht es hier sicherlich anders aus.

Eine Kleinigkeit fiel mir noch negativ auf. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich selbst schon in der Hotellerie und Gastronomie tätig war. Aber eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit in allen Branchen sein. Eine Vorgesetzte schnauzte eine Küchenangestellte unüberhörbar vor der Kundschaft an, dass sie die Bestecke falsch einsortiert hatte. Meiner Meinung nach geht das gar nicht! Kritik am Personal sollte niemals vor dem Gast geäußert werden. Die Vorgesetzte hätte das Problem auch hinter den Kulissen oder nach der Essenszeit klären können. Aber dies nur am Rande.

Highlights in der Thermen & Badewelt Sinsheim

Wie verbrachte ich meinen Tag insgesamt in der Thermen & Badewelt? Bevor ich die Umkleiden betrat, schaute ich mir im Eingangsbereich den Bademodenshop und die Touristeninformation genauer an. Dort findet man auch die „MassagePerle“, wo man täglich von elf bis 20 Uhr (am besten nach Voranmeldung) von der klassischen über eine Hot Stone bis hin zur Hawaiianischen Tempelmassage seinen Körper verwöhnen lassen kann. Preislich muss man mit etwas über einem Euro pro Minute rechnen.

Die Umkleiden waren zahlreich und überraschten mit Sauberkeit. Allgemein beobachtete ich immer wieder Damen vom Reinigungsservice, die durch die Gänge und auch das Bad wischten. Mit dem an der Kasse erhaltenen Armband konnte ich nach dem Umziehen meine Kleidung und Wertsachen in einem Spind wegschließen. Lediglich ein Badehandtuch sollte mein ständiger Begleiter sein. Das Armband dient übrigens auch zur Zahlung im Restaurant, an der Kasse zahlt man dann beim Verlassen des Bads seine Zeche.

Auch die Duschen waren sauber und ordentlich, am Nachmittag vermehrten sich allerdings die Haare auf dem Boden und in einigen Abteilen lagen vergessene Badekleidung oder alte Shampoo-Flaschen. Die Toiletten blieben bis zum Schluss sauber und ordentlich.

Im Palmenparadies machte ich dann zuerst einen Rundgang zur besseren Orientierung. Dabei fand ich etwas versteckt die Infrarotkabine. Deren angenehme Wärme genoss ich für ca. 20 Minuten. Dann schlenderte ich weiter zum Selenbecken, wo wenige Minuten später Klangschalen Watsu stattfand. Reinhold, zertifizierter Watsu-Anbieter, ließ seine nepalesischen Klangschalen über Wasser, auf der Wasseroberfläche und auf unseren Bäuchen vibrieren. Das war ein unglaublich entspannendes Gefühl. Zusätzlich versetzte mich das kuschlig warme Wasser in einen richtigen Schwebezustand. Nach etwa zehn Minuten war der Spaß vorbei und ich merkte mir Reinholds Ankündigung, dass er später noch Aqua-Floating in der großen Lagune anbieten würde. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Dazwischen erkundete ich weiter die Attraktionen, ließ eine Maske im Dampfbad wirken, später noch ein Salz- und ein Zuckerpeeling. Generell war mir das Dampfbad allerdings zu heiß, ich konnte kaum darin atmen. Ich probierte die unterschiedliche Wirkung von Calcium/Lithium- und Solebecken aus und relaxte in den Whirlpools. Auf den Infrarotwärmeliegen ließ ich es mir ebenso gutgehen wie auf den Liegen am Außenbecken.

Dann kam die Stunde des Aqua-Floatings und ich ergatterte geradeso noch zwei Schwimmnudeln für die Teilnahme. Leise Musik schallte über die große Lagune. Die Aktionen waren zumindest am Vormittag noch gut nachgefragt, zum Nachmittag hin wurden die Besucher träger und es war mehr Animation nötig, um sie zu Gesundheitsquiz usw. zu ermuntern. Das Aqua-Floating war aber wirklich super, Reinhold und sein junger Kollege ließen uns durchs Wasser gleiten und versuchten bestmöglich, Kollisionen zu vermeiden.

Zum Schluss bekamen alle Teilnehmer noch das Angebot, Watsu kennenzulernen. Ich hatte davon noch nicht gehört und wollte es natürlich ausprobieren. Was soll ich sagen? Ich habe meine Form der perfekten Entspannung endlich gefunden! Qi Gong, Tai Chi und Progressive Muskelentspannung brachten mir bisher gar nichts, bewirkten eher das Gegenteil in meinem Körper. Aber die sanften Bewegungen an der Wasseroberfläche, das Dahingleiten und das leichte Strecken und Dehnen durch Reinhold ließen mich umgehend herunterfahren. Schön, dass man Watsu dann auch direkt vor Ort bei ihm buchen kann. Gleiches gilt auch für Yoga (Schnupperangebote immer dienstags) oder Ernährung (Schnupperangebote immer donnerstags).

So tiefenentspannt schlief ich nach dem Mittagessen dann auch im Selenbecken kurz ein. Griffe vermeiden das Untergehen oder Wegschwimmen, daher findet man hier auch sehr ruhige Momente. Allerdings zog ich mir dabei auch einen leichten Sonnenbrand zu, denn das Dach war fast den ganzen Tag geöffnet. Eigentlich finde ich das eine tolle Option, weil man an heißen Tagen das Gefühl von Palmenstrand und frischer Luft verstärken kann. Aber nehmen Sie auf alle Fälle Sonnencreme für Ihren Besuch mit und schützen Sie sich ausreichend!

Zusammenfassung

Alles in allem verbrachte ich wirklich einen wunderschönen, entspannten Tag in der Thermen & Badewelt Sinsheim. Würde ich dafür 26 oder noch mehr Euro zahlen? Ich denke ja. Und wenn dann auch wieder der hübsche See im Außenbereich über genügend Wasser verfügt (aktuell Wartungsarbeiten), komplettiert sich das Bild sicherlich zu einem perfekten Urlaubstag ganz in Ihrer Nähe. Vielleicht komme ich zu einer der zahlreichen Veranstaltungen wie „Indische Nacht“ oder „Jazz & Lounge Nights“ wieder. Diese kann ich mir in diesem Ambiente sehr gut vorstellen.


Bis dahin…schwimmen Sie nicht so weit raus. Und berichten Sie mir doch mal, wie Ihnen der Besuch gefallen hat.


(Die Bilder stammen alle von der Thermen & Badewelt Sinsheim, da man das Bad nicht mit Foto oder Smartphone betreten darf.)

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