Mietwagen buchen ohne Ärger oder wie Sie die Fallen der Mietwagenanbieter am besten umgehen

Heute musste ich meinen Mietwagen tauschen – ein lästiger Platten. Außer Zeit hat es mich nichts gekostet. In der Warteschlange am Schalter standen zwei weitere Kunden mit einem ähnlichen Problem. Doch die Abwicklung verlief jedes Mal unterschiedlich. Wie kann das sein? Nun, jeder Kunde hatte auf verschiedenen Wegen den Mietwagen gebucht. Hier einige Tipps, wie Sie Problemen aus dem Weg gehen.

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Um eines vorwegzunehmen: Bisher wusste ich immer vor der Abreise, dass ich einen Mietwagen am Urlaubsort benötige. Aber selbst vor Ort mit einem Internetzugang kann man sich noch kurzfristig für einen Mietwagen entscheiden. Die Buchung erfolgt meist innerhalb weniger Stunden. Ich habe mehrere Vergleichsanbieter getestet und blieb bei billiger-mietwagen.de hängen. Die Vorteile sind die einfache Suche, die große Auswahl, die kostenlose Zahlung per Kreditkarte und die kostenlose Stornierungsmöglichkeit bis 24 Std. vor Buchungsbeginn. Außerdem kann man mit Suchfiltern die Grundlagen für eine stressfreie Mietwagenbuchung schaffen.

Diese Vergleichsportale funktionieren alle ähnlich. Zu Beginn gibt man in der Suchmaske Anmietungsort und -daten ein. Sollten Sie den Mietwagen an einem Flughafen buchen wollen, geben Sie am besten den dreistelligen Code des Flughafens ein. So vermeiden Sie, dass die Buchung in einer Stadtfiliale erfolgt und Sie per Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin kommen müssen. Das ist aufwändig und kann teuer werden. Alternativen zum zuvor genannten Anbieter, die ich aber selten nutze, sind mietwagenmarkt.de oder mietwagen-check.de.

Auch bei den Daten ist Vorsicht geboten. Machen Sie sich bereits jetzt Gedanken, wann Sie das Auto konkret abholen bzw. zurückgeben möchten. Bucht man an einem Flughafen, kann man sich an den Flugzeiten orientieren. Ich wähle immer 45 bis 60 Minuten nach Ankunft und 60 Minuten vor Abflug. Die Uhrzeit kann entscheidend für den Preis sein. Buchen Sie z.B. von Tag X 13 Uhr bis Tag Y 16 Uhr, zahlen Sie häufig einen Tag extra, weil nach Stunden abgerechnet wird. Manchmal lässt sich dieser Umstand nicht vermeiden. Andernfalls prüfen Sie, ob Sie mit den Uhrzeiten flexibel sein können, vor allem, wenn es vielleicht um eine Stunde hin oder her geht. Aber flunkern Sie nicht dabei: Die Abrechnung erfolgt nach den tatsächlichen Abhol- und Rückgabezeiten bzw. kann es bei drastischen Abweichungen zu zusätzlichen Gebühren kommen.

Mit den richtigen Angaben gelangen Sie schließlich zu den Suchergebnissen. Diese schaue ich mir gar nicht an, denn zuerst setze ich einige Suchfilter. Dazu gehören „ohne Selbstbeteiligung“, „Glas-/Reifenschutz“, „alle Kilometer frei“ und „Haftpflicht min. 1 Mio. EUR“. Diese Suchfilter ersparen mir im Schadensfall nämlich sehr viel Ärger. „Ohne Selbstbeteiligung“ richtet sich an die Vollkaskoversicherung mit Diebstahlschutz. Sollte diese Möglichkeit nicht gegeben sein, prüfen Sie, ob Ihre Kfz-Versicherung eine sogenannte „Mallorca-Police“ enthält oder ob Sie diese für ca. 20 Euro zusätzlich abschließen können. Außereuropäisch heißt diese Absicherung „Traveller-Police“.

„Glas- und Reifenschutz“ kam bei mir heute zum Tragen: Diese beiden Punkte sind in der Vollkaskoversicherung oft nicht enthalten. Aber genau deswegen habe ich heute meinen Mietwagen einfach getauscht und musste nichts zahlen. Bei den anderen beiden Kunden funktionierte dies nicht so leicht. Denn der eine hatte direkt beim Anbieter gebucht, aber keine entsprechende Versicherung abgeschlossen. Er durfte ordentlich in die Tasche greifen, um für seinen platten Reifen zu zahlen. In einem Hotel habe ich das auch schon erlebt, der Gast zahlte damals 500 Euro, weil angeblich alle Reifen ersetzt werden mussten. Und das bei einem namhaften Anbieter. Der andere Kunde hatte auch über ein Vergleichsportal gebucht und die Option ausgewählt. Doch für ihn fiel eine kleine Selbstbeteiligung von 50 Euro an. Diesen Fall hatte ich auch schon, billiger-mietwagen.de hat mir den Betrag aber nach Vorlage der Rechnung zurückerstattet. Daher ist es immer empfehlenswert, sich für alles einen Beleg geben zu lassen.

„Alle Kilometer frei“ halte ich auch für essentiell, damit ich mir im Urlaub keine Sorgen machen muss, ob ich diesen oder jenen Ausflug jetzt noch machen kann oder nicht. Überschreitet man nämlich das Kilometerlimit, fallen wieder hohe Gebühren an, z.B. zwei Euro pro extra Kilometer. Auch hier Vorsicht: Nur weil Sie „alle Kilometer frei“ ausgewählt haben, heißt das nicht, dass Sie den ganzen Urlaub über das gleiche Auto behalten können. Lesen Sie hier das Kleingedruckte im Vertrag. Die Mietwagenanbieter verstecken darin gerne eine Klausel, dass man z.B. bei 2.000 km das Auto tauschen muss, jeder weitere Kilometer wird ansonsten mit zwei Euro zusätzlich berechnet. Da ich immer viel unterwegs bin, musste ich deshalb schon einige Male zur Station oder auf dem Weg eine Filiale anfahren, um mir entweder ein neues Auto zu holen oder mir zumindest schriftlich bestätigen zu lassen, dass ich das aktuelle Auto ohne Zusatzkosten weiternutzen darf.

Und die „Haftpflicht min. 1 Mio. Euro“ sollten Sie auch nicht vergessen, denn auch hier gilt die Devise „Andere Länder, andere Sitten“. In Deutschland mag dieser Betrag üblich sein, in den USA sind gerne nur 10.000 oder 50.000 Euro inklusive. Gerade in solchen Ländern kann ein Schadensfall aber richtig ins Geld gehen, daher unbedingt die Haftpflichtsumme aufstocken.

Ansonsten gibt es noch weitere interessante Suchfilter, mit denen Sie spielen sollten. Vergleichen Sie die unterschiedlichen Ergebnisse. Allen voran steht das Häkchen bei „vollgetankt abholen/abgeben“, da kann man übel in die Falle tappen. Ich prüfe immer beide Möglichkeiten und rechne mir dann die günstigere aus. Wenn Sie den Wagen vollgetankt abholen und wieder abgeben, müssen Sie sich überhaupt keine Gedanken machen. Das ist a) komfortabel und b) bei Kurzstrecken empfehlenswert, weil Sie vielleicht gar keine Tankfüllung verfahren werden. Wählen Sie diese Option nicht, dann sollten Sie zwei Dinge beachten: 1. Sie zahlen bei Abholung eine Tankfüllung zu überhöhten Benzinpreisen plus Servicegebühren, je nach Mietwagenkategorie können das 80 Euro und mehr sein. Da ich meist kleinere Wagen miete, rechne ich ca. 100 Euro auf den Mietpreis drauf, das hat bisher immer gepasst. 2. Sie müssen den Mietwagen dann mit leerem Tank zurückgeben. Das bedeutet, dass Sie während dem Urlaub ungefähr wissen müssen, wie viele Kilometer Sie noch unterwegs sind und dann das große Rechnen bzw. das ständige Tanken in kleinen Mengen beginnt. Treiben Sie es aber nicht auf die Spitze, Liegenbleiben mit leerem Tank kostet in vielen Ländern hohe Bußgelder. Ich lasse dieses Häkchen also nur weg, wenn der Preisvorteil wirklich enorm ist.

Der Punkt „Unterbodenschutz“ kann hilfreich sein, bisher habe ich ihn Gott sei Dank nicht benötigt. Da er meist den Mietpreis drastisch in die Höhe treibt, überlege ich mir vorher, auf welchem Gelände ich unterwegs sein werde. Auf den Schotterpisten Islands würde ich ihn auf alle Fälle auswählen. Auch die Option „Zusatzfahrer inkl.“ ist eine Bedarfsfrage. Reise ich mit meinem Mann, klären wir immer vorher, wer fährt. Bei langen Reisen und Strecken wähle ich die Option dann aber aus. Denn man will sich abwechseln können oder vielleicht geht es dem einen Fahrer auch mal schlecht und dann sollte eine zweite Person fahren dürfen.

Vorsicht noch beim Thema Einwegmiete: Oft ist diese im angegebenen Mietpreis nicht enthalten und man findet den Betrag erst im Kleingedruckten. In den USA z.B. können die Beträge zwischen 250 und 1.000 USD schwanken. Informieren Sie sich vorher!

Überlegen Sie sich letztlich noch, ob Sie Extras benötigen, wie ein Navigationssystem oder einen Kindersitz. Die Buchung vor Ort ist meist teurer. Aber rechnen Sie auch hier kurz nach: Vielleicht können Sie einen Kindersitz im Gepäck mitnehmen? Oder vielleicht ist der Kauf eines Navigationssystems vor Ort günstiger? Ich habe z.B. ein Navigationssystem für USA und Kanada vor Ort gekauft, weil die 99 USD billiger waren als drei Wochen Miete beim Anbieter.

Nun steht Ihrer Buchung praktisch nichts mehr im Wege. Sie müssen sich nur noch für eine Fahrzeugkategorie entscheiden. Achtung: Sie buchen die Kategorie, nicht ein spezielles Auto. Modellbeispiele finden Sie im Text, damit können Sie sich einen Überblick verschaffen. Und sollten noch Unsicherheiten vorhanden sein, klicken Sie ruhig in die Bewertungen der Anbieter. Das kann hilfreich sein, um schwarze Schafe und widrige Fallen zu umschiffen.

Am Urlaubsort – Abholung des Mietwagens

Nehmen wir an, Sie erreichen Ihren Urlaubsort per Flugzeug und haben bereits Ihr Gepäck bekommen. Dann suchen Sie jetzt entweder den Schalter des Mietwagenanbieters, der in der Buchungsbestätigung angegeben ist, oder Sie finden einen Mitarbeiter am Ausgang, der Sie zu einem Shuttle bringt. Am Schalter fragt man Sie dann nach Ihrem Ausweis, dem Führerschein und der Kreditkarte, halten Sie diese drei Dinge also am besten schonmal bereit. Die Kreditkarte dient als Sicherheit und wird über den Kautionsbetrag blockiert. Beim Abschließen des Mietvertrags wird man dann versuchen, Ihnen generell eine Versicherung oder zusätzliche Versicherungen anzudrehen. Wenn Sie wie oben beschrieben alle Versicherungen ausgewählt und abgeschlossen haben, benötigen Sie keine weitere Police. Man wird insistieren, aber bleiben Sie beharrlich und erklären Sie, dass der Vermittler in Deutschland bereits alle Versicherungen gestellt hat. Normalerweise lässt man Sie dann in Frieden. Sollte nun doch einmal der Fall eintreten, dass man Sie ohne Versicherung nicht vom Hof oder aus dem Parkhaus fahren lässt, dann lassen Sie sich eine entsprechende Bestätigung schriftlich geben. Somit können Sie beim Mietwagen-Veranstalter reklamieren und das Geld zurückfordern.

Achtung bei Upgrade-Angeboten: Fragen Sie immer nach, was dahinter steckt. Auch hier kann ich von zwei persönlichen Fällen berichten. Der erste Fall ereignete sich sogar zwei Mal: In Kanada bekamen wir bei einer Einwegmiete ein kostenloses Upgrade über zwei Klassen, weil das Auto wieder auf die andere Seite des Kontinents musste. So ersparte sich die Mietwagenfirma Arbeit und Transportkosten. In den USA wurden wir in ein Parkhaus geschickt mit der Aussage, von den Parkplätzen x bis y könnten wir uns ein Auto aussuchen. Und da stand ebenfalls ein kostenloses Upgrade dabei. Da freut man sich natürlich. Auf Mallorca hatten wir den zweiten Fall, dass uns vom Mietwagenanbieter vor Ort ein Upgrade für einen Euro pro Tag angeboten wurde, weil wir zuvor schon mal dort gemietet hatten. Auch da sagten wir nicht Nein. Wobei ich hier anfügen möchte, dass ich für Mallorca kleine Autos empfehle, weil die Gassen oft sehr schmal werden. Von Bekannten habe ich leider einen dritten Fall gehört: Es wurde ein Upgrade gewährt ohne zu erwähnen, dass es deutlich teurer ist. Die Rechnung kam dann nach dem Urlaub. Das sind unschöne Geschäftspraktiken, die leider vorkommen.

Bevor Sie unterschreiben, lesen Sie auch den Mietvertrag nochmal durch. In touristischen Regionen können Sie ihn teilweise sogar auf Deutsch verlangen. Achten Sie dabei auf Details wie die oben erwähnte 2.000 km Regelung oder ähnliche Fallstricke. Fragen Sie sofort nach, wenn Sie etwas nicht verstehen oder Ihnen etwas Spanisch vorkommt. Eine Klärung vor der Anmietung ist immer sinnvoller als Diskussionen bei der Rückgabe und Abrechnung.

Ich ertappe mich selbst immer wieder, dass ich es nicht mache, weil ich ja Vollkasko versichert bin und die Mitarbeiter auch nicht freiwillig mithelfen: die Begutachtung des Wagens auf Schäden und Zustand. Lassen Sie alles im Mietvertrag vermerken, was nach Schrammen und Beulen aussieht. Machen Sie sicherheitshalber ein paar Beweisfotos, da genügt das Handy. Und vor allem gilt: Sicherheit hat oberste Priorität. Schauen Sie nach, ob Reifen, Bremsen, Beleuchtung und Scheibenwischer intakt und funktionsfähig sind. Warndreieck, Warnwesten (manche Länder fordern das Mitführen von einer Warnweste pro Passagier) und Verbandskasten sollten an Bord und vollständig sein. Denn wenn etwas passiert, sind Sie als Wagenführer dafür verantwortlich, dass alles in Ordnung war, nicht der Mietwagenanbieter. Und wenn Sie gerade dabei sind, vergewissern Sie sich gleich noch, welches Benzin Sie tanken müssen, wo sich der Tankstutzen befindet und wie man ihn öffnet. Das vermeidet Hektik beim ersten Tankstopp.

Bei dem heutigen Autowechsel bekamen wir einen Ersatzwagen, der auf den ersten Blick gut aussah. Wir fuhren keine sechs Kilometer damit, dann stand fest, dass wir umkehren. Die Lenkung ruckelte und bei genauerem Hinsehen entdeckten wir schadhafte Reifen. Zudem war er im Innenraum dreckig. So etwas geht gar nicht! Wir reklamierten höflich, aber bestimmt, und bekamen dann ein gutes Auto, das wir bis zum Schluss behielten.

Noch einen Punkt sollten Sie beachten: Bei der Anmietung wird eine Kaution auf Ihrer Kreditkarte geblockt. Keine Angst, dem Shoppingvergnügen im Urlaub steht deshalb nichts im Wege. Die Mietwagenfirma sichert sich damit nur ab und belastet Ihre Kreditkarte erst, wenn tatsächlich etwas passiert. Achten Sie aber darauf, dass im Mietvertrag und auf dem Transaktionsbeleg der Kreditkarte ein konkreter Betrag steht. Unterschreiben Sie keinen Blanko-Beleg!

Der Urlaub ist vorbei – Fahrzeugrückgabe

Wie immer ist der Urlaub viel zu kurz. Sie haben fleißig das Land erkundet und müssen Ihren Mietwagen nun zurückgeben. Sollten Sie einmal zu schnell unterwegs gewesen sein oder falsch geparkt haben, zahlen Sie den Strafzettel lieber gleich (soweit Sie Ihr Vergehen mitbekommen haben und die Möglichkeit zur Zahlung besteht). Ist dies nicht möglich, sagen Sie zumindest dem Mietwagenanbieter Bescheid und führen Sie vielleicht Buch, damit Sie den Überblick behalten.

Wenn der Mietwagenanbieter den Strafzettel nachträglich abrechnet, können Sie wieder mit einer hohen Bearbeitungsgebühr rechnen. Gleiches gilt für Mautgebühren: Ich hatte in den USA mal ein Kästchen im Auto, das automatisch die Mautgebühren sammelte. Praktisch, dachte ich und nutzte dieses komfortable Angebot der Mietwagenfirma. Erst nach meiner Heimkehr bekam ich die saftige Abrechnung, direkt auf meiner Kreditkarte belastet. Ich musste nicht nur die Mautgebühren zahlen, sondern zusätzlich ein Entgelt pro Einsatz des Kästchens. In drei Wochen war ordentlich etwas zusammen gekommen. Seitdem zahle ich direkt an den Mautstellen bar oder per Kreditkarte.

Beim Tanken ist auch Vorsicht geboten: Wenn Sie sich für die voll/voll-Regelung entschieden haben, suchen Sie sich eine Tankstelle so nah wie möglich am Rückgabeort. Tanken Sie richtig voll, nicht gleich auf das erste Klacken des Zapfhahns vertrauen. Auch hier kam ich schon in den Genuss einer nachträglichen Rechnung, weil ich angeblich nicht vollgetankt hatte. Mir wurden damals zwei Euro pro Liter berechnet plus Servicegebühr für das Nachtanken. Es ging um ca. zwei Liter, für die ich fast zehn Euro nachzahlte. Dummerweise hatte ich den Kassenbeleg meiner Betankung nicht aufgehoben und konnte so nicht nachweisen, dass ich richtig gehandelt hatte. Also diesen Beleg bitte immer noch eine Weile aufheben!

Auch bei der Rückgabe bin ich immer wieder leichtsinnig und nehme mir nicht die Zeit, um mit einem Mitarbeiter der Mietwagenfirma den Wagen nochmal zu überprüfen. Tun Sie es, bitte! Lassen Sie sich schriftlich geben, dass alles in Ordnung ist. In der Hektik oder aus Bequemlichkeit vergisst man diesen kurzen Check gerne und zahlt dann später vielleicht teuer dafür. Vergleichen Sie die Schrammen und Beulen, dokumentieren Sie den Kilometerstand und schauen Sie vor allem nach, dass Sie nichts im Auto vergessen haben.

Außerhalb der Öffnungszeiten ist das natürlich schwierig. Ich werfe bei offenen Fragen oder Unsicherheiten dann gerne den Schlüssel zusammen mit einem Zettel ein, der auf meine Bedenken hinweist. Am nächsten Tag kann man dann bei der Station anrufen oder eine E-Mail schicken, um sich nach der ordnungsgemäßen Rückgabe zu erkundigen.

Was Sie sonst noch wissen sollten

Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Buchung von zu Hause aus günstiger und sicherer ist. Die Vermittler handeln Konditionen aus, an die Sie als Privatmann nicht herankommen. Außerdem gilt auch hier die Vorgabe: Je früher Sie buchen, desto günstiger. Zudem können Sie sich bei einem deutschen Anbieter auf einen deutschen Vertrag und deutsches Recht verlassen. Im Ernstfall kann das entscheidend sein. Beachten Sie bitte bei der Buchung auch die allgemeinen Mietbedingungen und die AGB. Beides gehört zum Vertrag und sollte vorher geprüft werden.

Führen Sie die Buchungsunterlagen und den Mietvertrag besser immer mit sich und heben Sie die Dokumente nach dem Urlaub noch einige Zeit auf. So haben Sie immer die Kontaktdaten von Vermittler und Anbieter dabei, die Sie z.B. im Falle einer Panne benötigen. Oder Sie können z.B. in einer Polizeikontrolle beweisen, dass es sich um einen Mietwagen handelt. Außerdem ersparen Sie sich Ärger und Mühe, wenn es später doch zu Nachforderungen kommen sollte.

Lesen Sie die Angebote vor dem Buchen immer genau durch. Oft findet man erst im Kleingedruckten diverse Zuschläge, die im Angebotspreis noch nicht enthalten sind. Dazu gehören u.a. der Zuschlag für eine Anmietung außerhalb der Öffnungszeiten, für die Hotelzustellung oder für junge Fahrer unter 21/23/25 Jahre. Prüfen Sie vielleicht auch, ob ein anderer Anmietungszeitraum Ersparnis bringt. Oft gibt es Pakete wie „3 für 2“ oder „7 für 5“, das heißt, Sie mieten z.B. drei Tage, zahlen aber nur zwei. Wenn Sie zeitlich flexibel sind, kann sich das durchaus lohnen. Und scheuen Sie unbekannte Namen nicht! Hinter manchem kleinen Anbieter steckt die Tochtergesellschaft einer namhaften Mietwagenfirma. Vor allem bei günstigen Angeboten ist das oft der Fall, so ruiniert sich die große Mutterfirma nicht ihr Preisniveau und kann trotzdem auf dem Markt mitspielen.

Wichtig: Lassen Sie keine Wertgegenstände offen im Auto liegen. Es gibt Länder, in denen Mietwagen nicht mehr als solche erkennbar sein dürfen. Ansonsten sind sie aber immer noch ein beliebtes Opfer für Diebstahl. Tragen Sie wichtige Dinge lieber am Mann bzw. an der Frau und verstauen Sie sonstige Utensilien wenigstens im Handschuhfach oder im Kofferraum unter der Abdeckung. Ein Dieb wird dann zwar fündig, bekommt aber nicht alles in der Auslage präsentiert. Glauben Sie mir: Die Rennerei nach einem Diebstahl wünsche ich niemandem. Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, wie langwierig, nervenaufreibend und teuer es ist.

Zu guter Letzt noch der Hinweis: Sollten Sie doch mal in einen Unfall verwickelt sein, rufen Sie immer die Polizei. Andere Länder, andere Sitten! Ihr Unfallgegner kann Ihnen viel erzählen, aber eine professionelle Klärung und Absicherung ist ratsam. Machen Sie Beweisfotos und lassen Sie sich die Adressen von allen Beteiligten, Zeugen und Polizisten geben. Fordern Sie eine Kopie des Protokolls an, Sie werden sie zur Schadensregulierung benötigen.


Und nun wünsche ich Ihnen spannende Erkundungstouren und allzeit gute Fahrt!


Sollten Sie noch weitere Tipps oder Anmerkungen für meine Leser haben, kommentieren Sie diesen Artikel einfach.

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