Der Mainzer Rosenmontagszug

Höhepunkt einer jeden närrischen Kampagne in Mainz ist der Rosenmontagszug. Dann ist ganz Mainz auf den Beinen und jubelt den Mitwirkenden zu. Lohnt sich ein Besuch?

Geschichte

1837 fand der erste Umzug in Mainz statt, damals unter dem Namen „Krähwinkler Landsturm“. Mehr dazu finden Sie in meinem Artikel zur Mainzer Fastnacht.

Der organisierte Rosenmontagszug begann 1838 und stellte eine Persiflage der bestehenden Verhältnisse zur damaligen Zeit dar. Ursprünglich eröffneten berittene Herolde den Zug, gefolgt von Fahnen- und Standartenträgern. Die Ranzengarde begleitete den Umzug. Den Höhepunkt bildete dann das Treiben um den närrischen Helden mit Staatskarosse und Hofstaat auf dem Markt. Dort fand die Veranstaltung dann auch ihr Ende.

Der Rosenmontagszug heute

Über 500.000 Besucher verwandeln die Mainzer Innenstadt jedes Jahr zum Rosenmontag in ein farbenfrohes Spektakel. 2015 war ein besonderes Jahr, denn man feierte den 65. Zug nach dem Zweiten Weltkrieg (114. Zug seit 1838). Politische Motivwagen, Schwellköppe, Musikgruppen, Fahnenträger und Garden bahnten sich ihren Weg durch die feiernde, tanzende Menschenmenge. Mittendrin stand ich. 

Unter dem Motto „Hier bin ich Narr, hier darf ich‘s sein – an Fassenacht in Mainz am Rhein“ liefen fast 10.000 Teilnehmer durch die Straßen. Sie starteten um 11.11 Uhr nahe dem Hauptbahnhof und benötigten über fünf Stunden für die 7,2 km lange Strecke. Dabei war der Zug selbst sieben Kilometer lang. Ich stieß gegen 13.30 Uhr nahe der Eisgrub-Brauerei auf den Umzug. 

158 Zugnummern mit 87 Musikgruppen, 160 Reitern, 30 Zugpferden, 160 närrischen Wagen und Motivwagen, 136 Zugmaschinen und 71 Fahnen- und Schwellkoppträger sorgten für reichlich Abwechslung. So spürte man gar nicht die kühlen Temperaturen und die Zeit flog nur so vorbei. Manchmal nervten die größeren Lücken zwischen die Zugnummern etwas. Aber man findet immer nette Leute in der unmittelbaren Umgebung für ein kleines Schwätzchen. 

Der Mainzer Rosenmontagszug ist kein günstiges Vergnügen. Der MCV wendet ca. 360.000 Euro zur Finanzierung auf, die er mit Hilfe von Sponsoren, Veranstaltung von Sitzungen und dem Verkauf von Zugplaketten einnimmt. Solche Zahlen beeindrucken natürlich und motivieren einmal mehr, die Straßenfastnacht in Mainz zu unterstützen.

Lohnenswerter Ausflug

Ich kann zu einem Besuch des Mainzer Rosenmontagszugs nur raten. Selbst bin ich nicht mehr jedes Jahr dort, aber ab und an stürze ich mich ins Vergnügen. Früher besuchten wir immer meine Großeltern, die in einer Parallelstraße des Zugwegs lebten. Leider sind beide schon tot. Als junge Erwachsene war ich dann mit Freunden unterwegs.

Nach dem Abitur zog ich weg von Mainz und war in den seltensten Fällen zu Fastnacht in der Gegend. 2015 klappte es mal wieder. Ich besuchte dann auch gleich noch den Jugendmaskenzug am Samstag zuvor, Europas größte Veranstaltung dieser Art.

Den Jugendmaskenzug erlebte ich mit meiner Oma und meiner Mama. Das war ein richtig schöner Nachmittag, weil die Kleinen jeden begeistern konnten. Zum Rosenmontagszug machte ich ein kleines Experiment und begab mich allein dorthin. Und meine Vermutung bestätigte sich: Man bleibt nicht lange allein dort!

Ist man aus der Gegend, läuft einem zu 100% eine Bekannte oder ein Bekannter über den Weg. Ist man nicht aus der Gegend, gibt es tausende Besucher, denen es genauso geht. Man kommt sehr einfach ins Gespräch und lernt neue Leute kennen…egal in welchem Alter.

 

Deshalb kann ich den Mainzer Rosenmontagszug in jeder Altersstufe als lohnenswertes Ausflugsziel empfehlen. Und Sie?

 

Hilfreiche Tipps zur Anreise, guten Standorten und dem Wetter finden Sie in meinem Artikel zur Mainzer Fastnacht.

VG Wort

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