Fasnacht, Fastnacht, Fasnet, Fasching, Karneval oder fünfte Jahreszeit - Landesnarrentreffen 2015 in Aalen

Bunte Kostüme, geheimnisvolle Masken und lachende Gesichter – sie gehören genauso zur närrischen Saison wie Bonbons, Marschkapelle oder Guggenmusik. Überall auf der Welt werden die sechs Wochen vor Ostern unterschiedlich gefeiert. In Aalen (Ostalbkreis) fand dieses Jahr das Landesnarrentreffen statt.

Geschichte und Geschichten zur Fastnacht

Nicht nur in meinem Geburtsort Mainz und in den beiden anderen Rheinmetropolen Köln und Düsseldorf wird Fastnacht groß geschrieben. Den Gegenpol in Deutschland bildet die schwäbisch-alemannische Fasnet. Die Fastnacht (Fastenzeit bis Ostern) begann ursprünglich am 06. Januar. Im 19. Jhdt. wurde der 11.11. eingeführt, weil es vor Weihnachten auch eine Fastenzeit gab. Heute passiert nicht viel zwischen dem 11.11. und 06.01., da Trauermonat, besinnliche Adventszeit und geruhsame Festtage nicht recht zum närrischen Treiben passen. Der Tag der Saisoneröffnung wird aber für ein weiteres großes Fest genutzt.

Landesnarrentreffen überrascht mich mit einem Narrenbaum

Die Hochzeit der Fastnacht wird in der eigentlichen Fastnachtswoche erreicht. Doch dieses Jahr geschah das in Aalen bereits am letzten Januar Wochenende. Ein Landesnarrentreffen zog über 6.000 Närrinnen und Narren in das Zentrum des Ostalbkreises. Das hatte Aalen noch nie gesehen. Ich schaute mir am Samstag den Sternmarsch zum Rathausplatz und das Aufstellen des Narrenbaums an. Damit galt das Landesnarrentreffen offiziell als eröffnet.

Bisher kannte ich nur einen Maibaum, Narrenbäume gibt es in meiner Heimat nicht. In der schwäbisch-alemannischen Fasnet gehören sie allerdings dazu und symbolisieren die Herrschaft der Narren. Meist verwendet man einen ca. 30 m hohen Nadelbaum, der ohne Äste und Rinde mit bunten Bändern, Wappen und Masken verziert wird. Traditionell erfolgt die Aufstellung per Hand, die Jungs müssen also ganz schön ackern. Über die Herkunft des Narrenbaums gibt es allerdings Streitigkeiten.

Guggenmusik hält beim Umzug warm

Am Sonntag, 25.01., startete dann der vierstündige Umzug durch die Aalener Innenstadt. Über 100 Gruppen mit Hexen, Guggenmusikern, Larven und Hästrägern unterhielten tausende Zuschauer am Straßenrand. Einige Frauen verloren dabei ihre Mützen oder wurden gleich ganz entführt. Besonders gut gefielen mir an den beiden Tagen die Aalener „Meckergoissa“ und die Guggenmusik vom Gastverein aus der Schweiz. Bei den fröhlichen Rhythmen konnte man sich wenigstens wieder warm tanzen. Das Videomaterial stammt von mir, die Bilder machte mein Mann.

 

Für mich war es schön, auch mal andere Fastnachtsbräuche kennenzulernen. Welche Besonderheiten gibt es denn bei Ihnen in der Fastnacht?

VG Wort

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